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ZKB vergrault deutschen Kunden – zu Recht

Auf In$ide Paradeplatz skandalisiert Lukas Hässig, dass die ZKB ausländischen Kunden reine Cash-Konten kündige (“ZKB schmeisst Ausland-Firmen raus“, 28.2.2018). Hässig schliesst sich der bitteren Klage eines deutschen Kunden an: wenn der Kunde zu dealen oder zu spekulieren habe, sonst “weg mit dieser Last” – sei das nicht illegale Nötigung?

Die Bank entgegenet, sie sei selbstverständlich an Kundengeldern interessiert, die langfristig investiert werden. Wenn sie aber reine Cash-Depositen in CHF abwehrt, hat sie m.E. mehr als nur Recht.

Denn: die Staatsgarantie ist nur die Hälfte des Nutzens, den dieser Kunde für sich reklamiert. Wahrscheinlich noch wertvoller ist die Wertbständigkeit des CHF, in dem die Depositen wahrscheinlich denominiert sind. Auf einen solchen “free ride” zum Nulltarif gibt es aber keine Naturrecht.

Genauer: Wenn ein Deutscher Kunde Cash bei der ZKB in CHF deponiert, landen seine ursprünglichen EUR als Währungsreserven bei der SNB. Die SNB trägt dann das gesamte Währungsrisiko mit Volksvermögen, denn die Assets sind in EUR, die Liabilities aber in harten CHF! Nur wenn das Geld in der Schweiz produktiv investiert wird, gibt es keinen Währungs-Mismatch.

Aber gerade an sinnvollen Gelegenheiten für verstärkte Investitionen fehlt es in der Schweiz, die Schweiz ist ja selber schon Kapitalexporteur. Die Politik der SNB mit Negativzinsen und deren Transmission durch die ZKB sind deshalb mehr als nur angemessen, sie sind eine Notwendigkeit.

Die Wertstabilität des CHF ist zwar ein wunderbares Argument für die Banken, die Kosten für diese inoffiziellen Währungs-Puts gehen aber zulasten der Allgemeinheit.

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SW/2018-03-02

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